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Unser Schatzkistl

Auf dieser Seite haben wir einige Inschriften von Häusern zusammen getragen.

 

Viele Inschriften bestehen in einem frommen Spruch oder einer Mahnung. Manche Sprüche enthalten eine Bitte um Schutz gegen Feuer, Wasser, gegen Feinde und den Neid der Mitmenschen, sodass sie als eine Art Abwehr- und Schutzzauber zu betrachten sind.

 
 

Man reißt das Haus nicht ein
Das Väter uns erbaut
Doch richtet man sich’s ein,
Wie mans am liebsten schaut.

(
Lenggries/Obb., 1908)

     

Bescheiden Dach,
ein friedlich Sach,
hätt ichs größer gemacht,
hätts mir Sorgen gebracht

Beschimpfe nicht mich
und die Meinigen
betrachte zuvor Dich
und die Deinigen
 

  Hier steht mein Haus an diesem Ort
Doch muss ich ins Grabe fort
Ich hoffe nach diesem Leben
Wird mir Gott ein besseres geben.

(
bei Ruhbolding/Obb.)

 

Das Glück muß man regieren,
das Unglück überwinden.


 
Bringst du Segen ins Haus
Trägst du Segen hinaus.

 

 Bringst du Sonnenschein
Komm herein.
Bringst du Sturm ins Haus,
Geh hinaus!

 

Das Wasser ist zu jeder Zeit
die beste aller Gottesgaben,
mich aber lehrt Bescheidenheit:
Man muß nicht stets
vom Besten haben.
(Klausen/Südtirol)
 


 
Das Haus ist gemauert
von Menschenhand
Aus Holz, Stein, Kalk und Sand.
Wir bleiben darin in Gottes Gnad,
Bis er uns ruft ins kühle Grab.
(Ober-Warngau/Obb., 1853)

Das ist das Beste auf der Welt,
Dass Tod und Teufel nimmt kein Geld,
Sonst müsste mancher arme Gsell
Für einen Reichen in die Höll.
(Imst/Tirol)
 

Dem Guten sei mein Haus ein Hort
Wer Böses will der bleibe fort.

 


 
Der Bauteufel lacht,
wenn viel Schulden werd’n g’macht

 Der Mensch lebt so dahin
und nimmt es nicht in acht,
dass jede Stunde ihm
sein Leben kürzer macht.

 

Der Fried wohn' in diesem Haus,
Er treibe alle Zwietracht aus.
Ich habe auf Gott vertraut,
Da ich dies Haus gebaut.

 

Der Erste betrachts
Der Zweite belachts
Der Dritte verachts
Was machts?
(Rosenheim)
 

  Der Herr der durch des Engels Schare
dieses Haus und Eingang bewahre
(Derental, Lange Str. 8,)

 

Der Mensch braucht zum Glück
Nicht Reichtum und Pracht:
Ein Stübchen voll Sonne,
Wo Liebe ihm lacht
.


 

Der Neider gibt es leider viel,
Der Spötter auch nicht minder,
ich bau das Haus, wie ich es will,
für mich und meine Kinder.
(bei Salzburg)
 

  Der Maurer legt den Ziegelstein.
Der Zimmermann baut Balken ein.
Der Schieferdecker deckt das Dach, der Schreiner macht uns Tür und Fach.
Der Fliesenleger fliest die Wand.
Der Maler streicht mit flinker Hand. Der Schlosser bringt die Schlösser an,
Die Lampen der Elektromann.
Zuletzt kommt noch der Transporteur und bringt die neuen Möbel her.
Wir ziehen ein und rufen aus:
Wie schön ist doch ein eignes Haus! Das Glück sei unsres Hauses Gast.
Dann leben wir hier ohne Hast,
dann soll nur kommen, was da mag:
Wir leben glücklich jeden Tag!

 

Des Hauses Zier ist Reinlichkeit,
Des Hauses Ehr Gastlichkeit.
Des Hauses Glück Zufriedenheit,
Des Hauses Segen Frömmigkeit.
(
Hallwang, Midalgut/Salzburg)
 

 



 
Die Leute sagen immer,
Die Zeiten werden schlimmer.
Ich aber sage: Nein,
die Zeiten bleiben immer,
Aber die Leute werden schlimmer.

(Mühldorf/Obb.)

  Die Alten ehre stets,
du bleibst nicht ewig Kind;
sie waren, wie du bist,

und du wirst, was sie sind

 

Dies alles, was ich habe,
hab ich Gott von dir.
Gib, dass ich halte Haus,
wie du befohlen mir.


 

Dieses Haus ist nur ein kleiner Punkt
In Gottes weiter Welt,
Doch ist´s ein Himmelreich
Wenn es dein Glück enthält.
(Auhof bei Feilbach/Obb.)
 

Durch Gottes reiche Hand
Und ehrlicher Leut Beistand
Hab ich dies Haus gemacht
Und auf diesen Platz gebracht,
Wohn darin solang mirs Gott gönnt
Im Himmel ein bessers ich findt.

 

Es wird kein Ding so schön gemacht,
Es kommt ein Spötter, der es veracht,
Drum gehe hin und schweige still,
Es mache ein jeder, wie er will.
(Oberhessen)

 

Ein Dach überm Kopf
Und Brot im Kasten,
Im Herzen Gott,
Dann hats kein Not
Mit Sorgen und Lasten
.
 

Eine gute Sache, frischer Mut
im Unglück fest bestehen tut.

 

Gott fürchten macht selig
Bier trinken macht fröhlich
Drum fürchte Gott und trinke Bier
Dann bist du fröhlich und seelig allhier.


 

Gott bewahre diese Haus vor Feuer und Brand
und erfulle es mit Segen durch Gottes Hand
Gelobt seist Du Jesus Christ und in alle Ewigkeit.
Amen

 

Gib jedem ehrlich Tadel oder Lob,
aber gib es nicht zu grob!

 

Merk' es Dir, ergrauter Vater,
sag' es auch dem Mütterlein:
Soll Dein letzter Lebensabend
schön und ohne Sorgen sein,
dann gib die erworb'nen Güter
so früh nicht an die Kinder ab;
sonst hast Du im Alter Sorgen, und sie wünschen Dich ins Grab!
Wer besitzt, den wird man achten,
Kindesdank ist Seltenheit.
Brot zu betteln heißt verschmachten,
Brot zu geben, Seligkeit.

Ich bau nach meinem Sinn
Uns wems nicht gefällt,
der schau nicht hin,
Ich bau für mich und mein Geschlecht,
Wenn ich die Leut würd fragen,
Wärs hundertmal nicht recht.
Zu Tadeln kommen Jung und Alt,
Aber keiner, der mir was zahlt.
(Thalham Gemeinde Palling/Obb.)

 

  Gott schütze uns vor Feuer und Wind
und vor Arbeitern die langsam sind.


 

Ich fügt´s aus Stein.
Mein soll es sein.
Der Stein besteht.
Mein Sein vergeht.

(Max Dingler)
 

 
 
Im Fluge geht die Zeit dahin,
Das Lebensbild ist wie ein Traum,
Man baut Paläste, reist sie nieder,
Willst glücklich sein, musst höher schaun.

(Traunstein/Obb.)
 

Wo Lieb und Frieden im Verein
Und Herz und Kammer blank und rein,
Da brauchts nur eine Hütte klein,
Um schon im Paradies zu sein.
 

 

Legt fest den Grund,
fügt Stein an Stein
mit Winkel, Maß und Senkel;
Ihr baut das Haus nicht euch allein,
Ihr baut es auch dem Enkel.

 

Herr, in deinem Namen geh ich aus,
Bewahr allzeit das ganze Haus.
Meine Hausfrau und
auch die Kinder mein
Lass dir, o Gott, befohlen sein.

Naht das Glück
sich deinem Haus,
fang’s und halt’s
und laß’s nicht aus!
(bei Obernberg/Oberösterreich)

 

Mörtel und Stein tuns nicht allein,
Glück muss drinnen sein.

 


 
Was im Hause gekocht wird, 
soll man auch im Hause essen.

 

  Mit Geben wuchert man am besten.
 

Nicht gar arm und nicht gar reich,
Mit dem Nächsten recht und gleich,
Brot in der Not und eine Hütte:
Das ist meine fromme Bitte.

(Nußbach)
 

O Gott, bewahre dieses Haus
vor Unglück und Brand
Und die darin wohnen
vor Sünd und Schand.
(Vättis/Schweiz, 1791)
 

Recht tut, wer tut, was Lohnes wert
und doch des Lohnes nicht begehrt.
 
 

O, Herr! wende jedes Unglück ab,
von dieser Stunde bis ins Grab,
Wir bitten mit erhob´nen Händen
jedes Unglück abzuwenden.
(Stalling bei Palling/Obb.)
 

Schelt und Fluche nicht in meinem Haus,
gehe mir Lieber zu der Tür hinaus.

(bei Siegsdorf/Obb.)
 

Seine Pflichten nie versäumen,
ist mehr als große Dinge träumen.

 

Unseren Eingang segne Gott
Unsern Ausgang gleicher Maßen
Segne unser täglich Brot
Segne unser Thun und Lassen
Segne unser Seelig Streben
Und nimm uns auf zum Himmelsleben.
(Beim Auerbach/Opf.)
 

Verachte nicht Mich und die Meinigen,
Betrachte zuvor Dich und die Deinigen,
Findest Du ohne Fehler Dich,
Dann komm und verachte mich.
Ich lach dazu und denk dabei,
Kein Mensch auf der Welt ist fehlerfrei.
(Liefering/Salzburg)
 

  Vertrau auf Gott, doch auch auf deine eigne Kraft,
Gott segnet nur, was du dir selbst geschafft.

 

Viel denken, wenig sagen
Deine Not nicht jeden klagen
Dich in Glück und Unglück
willig schicken,
Ist eins der größten Meisterstücken.

 
Viele Köpfe viele Sinnen
Wer macht’s recht in allen Dingen?
Einigkeit ein festes Band
Hält zusammen Leut und Land.
(Rosenheim/Obb.)

 

  Vier Dinge kommen nicht zurück:
das gesprochene Wort,
der abgeschossene Pfeil,
das vergangene Leben
und die versäumte Gelegenheit

 

Was ich in Sorg und Müh gebaut
kann ich nicht lang besitzen
Dieses Haus, das Gott mir anvertraut
wird einst ein Anderer nützen.
Ein Anderer kommt und nimmt es ein
dann werd ich vergessen sein.

 

Wegen dem Denken
kann man einen nicht henken,
aber wegen dem Sagen
gar oft aufs Maul schlagen.


 

Wann die Esel Flöten blasen
Und Schnecken springen wie die Hasen,
Wenn mein Weib tut nimmer zanken,
Dann erst soll dieser Giebel wanken.
Wann du willst in Himmel Gott ansehen
Musst allhier den Kreuzweg gehen
Kreuz u. Leiden hat Gott geben
Da wir können ewig leben
Wer das Kreuz hat und flieht
Die Höllen an sich zieht
Wer in Kreuz und leiden geduldig ist
Das der Rechte Weg zum Himmel ist.

 

Weiße Raaben, schwarzer Schnee,
Keusche Jungfern, blauer Klee,
Treue Freunde in den Nöten,
Sind die größten Raritäten.
(Innsbruck/Tirol)
 

Wer bauen will an der Straßen,
Der muß die Leute reden lassen.
Der eine gafft von vorn,
Der andre gafft von hinten,
Ein Jeder wird zu tadeln finden.
(Bei Palling/Obb.)
 

  Wer dieses Haus nicht ehrt,
ist dieses Haus nicht wert.
(Tirol)
 

Wer guter Meinung kommt herein,
der soll uns lieb und willkommen sein;
wer aber anders kommt herfür,
der bleibe lieber vor der Tür.

(Schweiz)
 

Wer seine Zung nicht zügeln kann
und Übel redt von Jedermann,
derselbig wiß zu dieser Frist,
daß ihm mein Haus verboten ist.

(
Frankfurt, 1607)
 

Wir bauen Häuser hübsch und fest,
Und wohnen darin nur fremde Gäst
Doch wo wir sollen ewig sein,
Da bauen wir so wenig ein,
Bei Gott sind alle Menschen gleich,
Sie mögen arm sein, oder reich,
Verachtet, oder vornehm sein,
Gott sieht auf Tugend nur allein.
(Bidingen/Schwaben, 1857)
 

Wir bauen Häuser groß und fest
Und sind darinnen nur als Gäst.

 

Liebe Deinen Nachbarn, 
aber reiß' den Zaun nicht ein!

 

  Durch Weisheit wird ein Haus gebaut, durch Verstand wird es erhalten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 

  (aus: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Band 3, S.1555 de Gruyter, 1987).

 

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